es sind wieder mal die letzten tage für mich bevor ich wieder in der schweiz zurückfliege. vieles muss bis zu meiner rückkehr ende januar warten und ich muss meinen leuten für die zeit dazwischen arbeit geben. wie immer habe ich gehofft, mehr fertigstellen zu können aber ich denke es wird immer so sein. so viele projekte entstehen nicht in 4 monaten, ich bin aber sicher, dass ich dr.dash und dem team das feld überlassen kann.
am donnerstag werde ich noch die neue aquagard maschine die von rtt gespendet wurde für die schule bei konark einweihen und vielleicht eine kleine pudja organisieren. morgen bekomme ich die ersten abfalleimer geliefert, die ich für unsere strasse habe machen lassen. aus bamboo, schön farbig und mit eine etikette versehrt die sagt: bitte benutzen sie mich! wir werden die erste strasse in orissa sein, die abfalleimer hat. die strassenputzerinnen werden schön komisch schauen, wenn sie sich nicht mehr bücken müssen um überall den dreck aufzulesen. ohne handschuhe oder besen oder sonst was, nur mit den blossen händen. sie werden nur noch die körbe in ihre karren kippen müssen und meine leute werden es ihnen erklären. ich möchte diesen gestank in der strasse reduzieren, es etwas verschönern und auch verhindern, dass der ganze plastik in die abflüsse und offenen latrinen gelangt. es ist aber vor allem darum, um ein zeichen zu setzen und die presse zu informieren, dass da etwas geht. wir haben vor dem haus von dr.dash die offene latrine behoben.
das ist ein bild von der situation vor dem haus bevor wir mit der arbeit angefangen haben… mein schlafzimmerfenster ist 2 meter davon entfernt. es ist so und schlimmer in der ganze stadt.
es wurde ein zementierter kanal gebaut und mit zementplatten zugedeckt. alles wurde von den sehr armen nachbarn eigenhändig gebaut die sich somit einen lohn verdient haben. es war ein riesen projekt. zuerst musste der ganze unrat aus der latrine entfernt werden, der aus allem möglichem besteht, aus die ganzen exkremente von den vielen kindern und den pissenden männern, hunden und anderen tieren, plastik, küchenreste und einfach alles. dann war die ganze strasse für 2 tage davon überflutet. danach konnten sie die kanalisation mit von hand gerührtem zement mauern. dann musste eine rampe gebaut werden und das eisentor vor den haus erhöht werden. plötzlich haben die reicheren nachbarn angefangen, unseren arbeitern geld zu geben um bis vor ihre häuser weiter zu bauen! das ist genial und dazu hat es alle nachbarn ein wenig näher zusammengebracht. die ganz armen die in mini slums zwischen den reicheren häusern leben und die brahmanen, was selten bis nie vorkommt.
dann habe ich die aktion „abfalleimer“ lanciert und den armen familien kleine baby plastiktoiletten geschenk und ihnen erklärt wie sie zu benutzen sind um zu verhindern, dass sie weiter auf der strasse ihr geschäft machen. es wird noch viel aufklärungsarbeit geben. dafür habe ich sudam beauftragt, allen nachbarn in der strasse zu erklären, warum und wieso wir diesen versuch machen. bereits hat die schule wo er arbeitet grosses interesse verkündet und die medien werden darüber berichten. sogar der times of india!! leider werde ich die artikel erst nächstes mal sehen, weil sie eine stunde vor meiner abreise kommen.
auch die arbeit in der schule in shri rama chandra pur, mit der toilettenanlage wird am donnerstag endlich anfangen.
übermorgen findet die grosse puja auf unserem land statt, das wird täglich zu einem grösseren event – ca. 300 leute werden erwartet. ich berichtete im letzten beitrag ein wenig darüber. um die götter um erlaubniss zu bitten unser projekt anfangen zu dürfen und um ihren segen und protektion zu erlangen muss eine, nach sehr alten traditionen gehaltene pudja gemacht werden. das perfekte datum und die zeit dazu wurden vom dorf-astrologen und priester herausgefunden. es muss am 8. dezember um 7.45 uhr anfangen und bis um 16.15 uhr abgeschlossen sein. ich freue mich sehr darauf und es ist auch ein diplomatischer akt der uns sehr viel bringen wird und uns vom verdacht eine christliche mission zu sein reinwaschen wird.
morgen kommen noch die beiden baumeister aus dem stamm der santalis, dem urvolk aus nordorissa, in der nähe von baripada. der eine ist spezialist für kleehäuser und der andere für die schönen steinmauern. sie werden sich das grundstück und meine pläne anschauen. sie müssen auch die qualität des hiesigen klee’s anschauen und die boden- beschaffenheit prüfen, um die arbeit zu planen. ich musste zuerst organisieren, dass sie das geld für die zugfahrkarten bekommen, weil soviel geld haben sie nicht. es sind gerade 5 franken pro person für 360 kilometer… dann werde ich sie in ein kleines hotel einladen und sie werden puri geniessen können und den jaganath tempel besuchen. das wird für sie etwas ganz besonderes sein. ich bete zu jaganath, dass sie sich wohl fühlen und dass sie mit unseren leuten ein gutes team bilden um unseren traum vom guesthouse wirklichkeit werden zu lassen (bilder der santalihäuser weiter unten unter dem titel „meine reise in nordorissa“).
Eine letzte dringlichkeit ist, der kleine junge von der sehr sehr arme nachbarsfamilie zum spezialist in der pediatrische klinik in der haptstadt zu untersuchung zu bringen. wegen des wassers leidet die ganze famillie vom typhus und viele andere krankheiten, der kleine ist 2 jahre alt und kann nicht aufrecht stehen oder reden. es leben 26 leute in diese beäusungen, auf eine fläche von max. 60 quadratmeter!! es sind viele solsche sidlungen in unsere strasse, das sieht mann von der strasse aus nicht sofort.
der kranke junge meiner nachbarin , mit seine schwarze “tilak” als schutz auf das dritte auge, wie alle babys in indien.