Archive for April, 2012

Kaali – tomorrow – morgen dann

Apr 29 2012 Published by under Uncategorized

Liebe Freunde von Real Time Trust

Heute endlich mal wieder ein Blog-update.

Mein Name ist Diya und ich hatte interimistisch die Leitung des Projekt hier vor Ort in Sri Rama Chandra Pur in der Abwesenheit von Cristian übernommen.

Seit etwas mehr als zwei Wochen ist Cristian nun wieder mit all seinen Ideen und seinem Power hier am Start. Und er ist für alle eine grosse Inspiration und Vorbild.

Viel gäbe es zu berichten, jeden Tag. Romane könnte ich schreiben, jeden Abend, über das, was man so erlebt, wenn verschiedene Kulturen sich begegnen und beginnen, miteinander zu arbeiten, sich auszutauschen und voneinander zu lernen.

Es ist spannend und jeder Tag bleibt auf irgendeine Weise eine Überraschung. Planbar ist weniges und wir leben voll und ganz im Moment.

Und da wir so im Augenblick und den ganzen Tag voll auf Trab sind, bleibt leider nicht mehr viel übrig vom Tag. Abends sind wir dann doch oft zu müde, um Fotos runterzuladen, und wieder hochzuladen, und spannende Texte zu schreiben für den Blog … oder einfach mal wieder ein e-mail an Freunde.

Leider haben wir seit nun über einem Monat unglaubliche Probleme mit dem Internet. Und wieder wird’s morgen, tomorrow, oder kaali (Sanskrit für morgen), bis wir mit dem Blog-Eintrag online gehen. Bitte entschuldigt deshalb unsere lange Abwesenheit vom Blog … wir sind dran das Problem zu lösen, damit wir auch wieder regelmässig mit der Aussenwelt kommunizieren können.

Nicht lösbar wird die Sache mit den obligaten Powercuts bleiben. Immer wieder, während des ganzen lieben Tages, am Abend und/oder in der Nacht, und mit Vorliebe dann, wenn ich am Blog schreibe … wahnsinnig unförderlich für den Blog … aber wahnsinnig förderlich für die Seele … Schön ist es dann auf dem Dach des Kulturaustausch-Hauses in Sri Ram Chandra Pur … die heilige Stunde, nur für mich …

Hier nun aber ein paar Updates über die einzelnen Teilprojekte hier in Sri Rama Chandra Pur.

Nicht so viel und ganz ausdrücklich haben wir hier im Blog über unser im Moment eigentlich grösstes Teilprojekt berichtet.

Ich sehe zur Zeit das grösste soziale Projekt darin, dass wir hier seit über einem Jahr nun schon, und ganz aktuell zur Zeit, über 60 Menschen aus dem Dorf und der näheren Umgebung Arbeit geben, und Raum und Gelegenheit, Neues zu lernen, sich auszubilden und sich zu entfalten. Und die Menschen hier zeigen uns hierfür ihre Dankbarkeit tagtäglich, durch gute und harte Arbeit. Und jeden Tag klopfen weitere bei uns an, um sich zu bewerben.

Der grösste Teil der im überdurschnittlichen Tageslohn angestellten Mitarbeiter arbeitet zur Zeit auf der Baustelle des sich im Bau befindenden Yoga- und Ayurveda Centers. Dieses wird zum grossen Teil von Cristian und Rolf privat finanziert, und soll neben Ausbildungs- und Arbeitsplätzen auch die Zukunft von Real Time Trust sichern.

Ein weiteres Team von etwa 10 Leuten unterstützt uns in der Umsetzung der sozialen Projekte hier im Kulturaustausch-Zentrum.

Eine der grössten Herausforderungen ist nach wie vor die Kommunikation mit den Einheimischen und den Mitarbeitenden. Sowohl ich als auch Cristian geben uns alle Mühe, so schnell und so gut wie möglich die lokale Sprache ‘Oriya’ zu lernen, und verstehen bereits vieles, was man uns so den lieben langen Tag mitteilen will. Auch dank der Hilfe und dem Einsatz der Körpersprache. Die Hauptsprache wird jedoch auch in absehbarer Zukunft wohl noch Englisch bleiben, und nicht nur für unser Projekt, sondern generell für die Zukunft der jungen Menschen hier aus dem Dorf essentiell sein.

Wir haben deshalb nun einen ‘spoken English class’-Kurs aufgesetzt.

Einen Kurs speziell für unser engstes Team, dass mit uns im Projekt arbeitet.

Und einen Kurs am Abend für die interessierten Jugendlichen aus Sri Rama Chandra Pur und den umliegenden Dörfern.

Der Andrang ist gross. Bereits beim ersten Kurs waren 18 Jugendliche im Alter von 9 bis 18 Jahren mit grossem Interesse und aktiver Teilnahme mit dabei und der Raum platzte aus allen Nähten …

Wir haben den Unterricht nun etwas improvisiert auf die Terasse verlegt, bis wir einen grösseren Raum gefunden haben  …

Es macht Freude, nun jeden Tag Fortschritte in der Kommunikation und im Verständnis voneinander zu sehen. Weitere Kurse sind geplant, wie ein Computerkurs oder Yogalektionen. Dies aber erst kaali, tomorrow, morgen dann …

Ja, ja … Kaali, ‘Tomorrow’, ‘morgen dann’, ist das Zauberwort … und irgendwann ist dann auch tatsächlich tomorrow. Manchmal dauert es aber auch gut und gerne 3 Wochen, bis es ‘tomorrow’ wird, und das braucht eine Menge Geduld. Bei uns ist ja immer alles sofort, und sogleich, und unmittelbar. Aber gewisse Dinge im Leben, und in einem Projekt wie diesem insbesondere, brauchen Zeit, um sich zu entwickeln.

Das Lernen beschränkt sich nicht nur auf die Anderen, sondern auch wir lernen hier jeden Tag, etwas gelassener und geduldiger zu werden und den Dingen Zeit zu geben. Denn, wenn dann wirklich ‘tomorrow’ ist, herrscht grosse Freude, bei Allen.

So auch bei mir, als nach mehreren Wochen Wartezeit und immer neuen Liefertermin-Versprechungen endlich mein neues Fahrrad geliefert wurde … zu meiner grossen Überraschung, pink, mit Körbchen und, als Krönung, mit meinem Namen drauf ! Da staunte ich nicht schlecht, denn eigentlich hatte ich doch ein schlichtes Damenfahrrad in der Farbe grün bestellt …

Leider musste ich das ‘Ladybird’-Bicycle aber wieder zurückgeben, weil es definitiv eine Nummer zu klein war für mich …

Und nun warte ich wieder geduldig, bis es ‘kaali’ wird, und ein Grösseres geliefert wird, und das nun bereits seit 4 Wochen …

Nicht tomorrow, aber jeden Sonntag ist die ayurvedische Sprechstunde in unserem Haus im Dorf am Nachmittag geöffnet. Der Andrang ist riesig. Jeden Sonntag kommen über 100 Patienten aus den umliegenden Dörfern und warten geduldig, um den Doktor zu sehen, und ein bisschen Medizin mitzunehmen.

Neben Dr. Dash unterstützen nun weitere Ärzte und Assistenten dieses für die Patienten kostenlose Angebot, und in naher Zukunft ist auch geplant, an einem weiteren Tag die Praxis zu öffnen.

Die Stiftung hat nun weitere 2 Räume für ein kleines Therapiezentrums erhalten. In den nächsten Wochen wird dann mal wieder geschliffen, gehämmert und gemalt im ‚Cultural Exchange Centre’ in Sri Rama Chandra Pur.

Und dann gibt es da also noch die Baustelle. Darüber wird Cristian dann in den nächsten Tagen ganz ausführlich berichten.

Es geht voran. Das Fundament für das 2te Gästehaus ist fertig erstellt. Unterdessen wird beim 1sten Gästehaus das Finishing der Wände angebracht.

Und beim Haupthaus wird das Fundament mit Erde aufgefüllt, und wurde mit dem Bau des Daches begonnen.

Alle Arbeiten sind Zeit- und Kräfteintensiv und verschlingen Unmengen an Naturmaterialien, wie Holz, Bamboo, Erde, Stroh, Sand und natürlich Kuhkacke … ja, ja, so ist das. Die beste Mischung für die Wände der traditionell gebauten Lehmhäuser, ist: Lehmige Erde, fein gehacktes Stroh und Reishülsen, ein bisschen Sand und Kuhmist. Und das ganze wird mit vollem schweisstreibenden Körpereinsatz zu einer geschmeidigen Masse gestampft …

Und dann von zarten Frauenhänden in den Wänden verarbeitet.

Zement und Backsteine wurden nur für das Fundament und die tragenden Säulen für das Dach verwendet. Das Haus ist bereits heute eine kühle Oase im feuchttropischen Klima, das wir zur Zeit hier in Orissa haben. Es ist spannend und faszinierend wie mit sehr, sehr, sehr viel Arbeit, aber mit viel lachen und singen ein wunderbares natürliches Haus entsteht, das zum Wohlfühlen einlädt.

Und nun noch zu guter Letzt ein kleines persönliches Resumée zu meinem Einsatz hier in Sri Rama Chandra Pur.

Es gibt Tage, da läuft alles wie am Schnürchen. Alle wissen und machen, was sie zu tun haben. Und dann gibt es diese Tage, da hat man (frau) das Gefühl, in einem Irrenhaus zu sitzen. Alle machen Dinge, die sie nicht machen sollten und normalerweise auch nie tun, verselbständigen sich und rennen wie aufgescheuchte Hühner bzw. Hähne in alle Richtungen davon

Wenn es aber rund läuft, ist es eine wahre Freude, hier in diesem Umfeld und mit diesen Menschen arbeiten zu dürfen. Ein Spässchen hier, ein Lachen dort, trotz harter Arbeit in tropischen Temperaturen. Das engste Team das Cristian aufgebaut hat in den letzten Jahren ist toll und voller Tatendrang und hat mich während seiner Abwesenheit tatkräftig unterstützt …

Für mich persönlich hat sich ein Traum erfüllt. Ich darf hier als Ausgleich zu meinem Sanskrit Studium in Banaras an einem wunderbaren Projekt mitarbeiten. Vieles ist noch im Aufbau, und es braucht Zeit, die vielen tollen Ideen, die wir haben, aufzugleisen und umzusetzen.

Kaali, tomorrow, morgen dann … aber dies 100prozentig und ganz bestimmt.

Seit Cristian wieder zurück ist, haben wir uns die Arbeit aufgeteilt. Das gibt Luft für beide. Und nun auch endlich Raum und Zeit um diesen Eintrag hier zu schreiben. Leider hat es nun über 3 Wochen gedauert, um damit auch online zu gehen …

Herzlichen Dank an Euch alle, die Real Time Trust von der Schweiz her, finanziell und mental unterstützen und uns immer wieder eure Begeisterung kundtun. Ohne Euch wäre Vieles hier nicht möglich.

Jai Jagannath und ein herzliches Namaste

Diya

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Auf hoher See und Visas

Apr 03 2012 Published by under Uncategorized

Liebe Freunde bin wieder da, hatte eine echte Harte Zeit, die einen wissen von was ich rede, die anderen müssen es nicht mehr wissen, es geht wieder vorwärts und ich kann kaum noch warten meine Arbeit in Odhissa wieder anzufangen. Meine liebe Freundin Diya hat mir das Boot im hohen See gehalten und braucht sicher wieder mal ein paar Tage Ferien. Ich fliege am Ostermontag ab und werde euch dann mit ganz neue Bilder bombardieren.

Bin gerade in Bern und muss 8 Stunden auf meinem Visa warten! Es ist regnerisch, 9 Uhr morgens und um 5 uhr soll es Dan soweit sein…. Ich hatte vor euch von Meinem iPad aus jetzt die Bilder die ihr noch nicht gesehen habt zu sende, vom holy fest, vom Santali Haus das jetzt langsam fertig ist. Das Teil wurde quasi ohne plan gebaut, nur die Grösse der Räume haben wir angegeben und wollten einen Pyramiden Dach hoch über die beider Räume. Das ganze hat monumentalische Dimensionen angenommen und wurde zum spannenden aber auch ein wenig zeitraubenden Experiment. Es war aber eine gute Idee, jetzt haben wir einen ganz und gar einzigartigen Gebäude das mir sehr gefällt. Das wurde eigentlich als staff Haus konstruiert, wurde aber so gigantisch und luxuriös das wir jetzt unseren ersten doppelten Gäste Haus haben. Leider geht es mit diesen Bilder nicht, die sind nicht zu finden im ipad und kann von diese Seite wo ich meinen Blog schreibe Nicht auf meinen fotostream zurückgreifen. Ich mache es dann vielleicht noch von meinem iPhone, hab ja zeit, nur sehe ich heute schlecht und…, mal sehen was ich noch alles erreiche mit Technik heute. Bin schon stoltz das ich jetzt mit dem iPad arbeiten kann, das bis jetzt mehr einen Spielzeug war,  jetzt habe ich viele tolle Eigenschaften darin gefunden die mir vieles unterwegs ermöglicht.

Ok, die vielen prickelnde Details über die entstehung der neue Mini Klinik bei uns im Real Time Trust Center, im Dorf werdet ihr mit mir live verfolgen können. Wir haben seit heute 2 neue Räume wo die ayurvedische hausclinick entstehen wird. Es soll mehr therapeutische Möglichkeiten bringen, diese viele Fälle die am Sonntag zum Arzt in unsere sprechstunde kommen dann richtig zu behandeln. Wir haben jetzt einen guten büdjet um eine richtig spanende Geschichte aufzubauen, Ärzte zu bezahlen, Material und Medikamente. Viele Ärzte kommen gerne um sonst aber ich brauche einen kleinen Team fix um eine seriöse Arbeit machen zu können. Auf das haben wir jetz seit 3 Jahren hingearbeitet und jetzt bin ich soweit den Schlüsseln in den Händen zu haben. Auch mit der Bildungsprogramm mit diesen Hochschulen Lehrern und diesenprofessorin Das, das ist ihren Namen. Es gibt noch vieles mehr das kommt, mit der englischen Unterricht bei uns im Haus, für die Jugend, das hatnbereits angefangen, ca. 20 jugendliche kommen 2 mal in der Woche zur Spoken English Unterricht. Unseren Team bekommt noch zusätzlich 2 Stunden in der Woche, im kleinen und harten runde. Sie sind Super motiviert und wollen unbedingt besser mit uns kommunizieren. Trotz dem das ich ein wenig die Sprache beherrsche, führt diese Barriere zu viele Missverständnisse, Geld und zeit Verlusts aber noch öfters zum Ärger und unnötige Enttäuschungen von beiden Seiten. Trotzdem habe ich einen unglaublichen tollen Team und bin so was von stoltz sie an meiner Seite zu haben.

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