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7 tage mit anwesha durch zentralorissa

Oct 07 2014 Published by under Uncategorized

hier wieder uploaded 🙂 einen der vielen texte den ich schreibe, die aber leider selten ihren weg in dem www bis auf diese Plattform finden. ich freue mich aber sehr euch wieder ein stück mit zu nehmen, erst mal auf meine letzte reise, ich werde die texte rückwirkend immer wenn möglich korrigieren und aufladen bis ihr voll bescheid weisst. schön euch wieder zu sehen!

ich habe mich kaum auf diese reise vorbereitet, der entscheid kam spontan, deswegen habe ich bloss für das minimum meines  persönliches wohls gesorgt. hemmantha der netteste fahrer in orissa habe ich angerufen mit seinem neuen auto.

das war das luxuriöseste gut, das und viel frisches wasser aus’m hauseigenen filter. hemmantha’s auto wurde in form eines kleinen kredits von rolf finanziert,  er hat bereits nach einem jahr ein kleines unternehmen geschaffen, hat jetzt einen chauffeur eingestellt und ein zweites auto gekauft. jetzt zahlt er zurück. wenn ich angefangen hätte nachzudenken hätte ich das auto nur für mich selbst vollgestopft. ich wusste das wir sehr einfach unterwegs sein würden, dass das auto voller menschen sein würde, also hab ich einfach meine kamera und zahnbürste mitgenommen. mitgereist ist abhaya babu, der buchhalter und marketing manager von anwesha und dipu, mein assistent.

im nachhinein hätte ich vielleicht noch meine yogamatte mitgenommen um die harten böden und blanken holzbänke wo wir geschlafen haben komfortabler zu machen, es war aber auch so eine erstaunliche und tolle reise.

das ist mein Bett in koramul, so sind die better halt, kein matrtze oder sonst was. ein paar mall habe ich mich ein wenig mehr fettpolstern gewünscht, he he

um mich ging es auch nicht. es ging darum erfahrungen zu sammeln, mit den menschen die für anwesha arbeiten zu reden, es ging um die vielen objekte die die handwerkerinnen und handwerker produzieren, um anwesha zu verstehen und zu sehen was diese organisation alles macht und wie sie funktioniert.

vor allem die produktion der uralte traditionelle „dhokra“ teile wollte ich sehen. ich weiss von dr. sahoo das die kunsthandwerkerinnen die diese teile erschaffen sehr vom armut betroffen sind.

sie fertigen figuren aus dem alltag, schatulen und götzenbilder. bei den adivasi völker werden sie zur magischen zwecken benutzt, um sich von bösen geister zu schützen. die bronze- und messingfiguren werden zum beispiel hergestellt nach dem das ein familienmitglied von einem tier verletzt oder getötet wird. meistens sind es wilde büffeln, elefanten, schlangen, wilde schweine, krokodile oder tiger. sie werden dann zur ehre der tierwelt geopfert. auch um kinder zu bekommen, bessere ernte zu haben, für persönliche wünsche und so weiter. so werden ganz viele figuren aller art gefertigt, auch die vielen perlen und elemente für ihren traditionellen schmuck. es werden seit langer zeit auch hindu götter und lampen, kleine zeremonielle schatullen hergestellt und immer mehr dekorative objekte.

der prozess um die einzelstücke zu fertigen ist langwierig und körperlich anstrengend. zuerst werden figuren aus sandigem lehm geformt. diese werden dann mit hilfe einer schnur die aus einer selbstgemachten mischung aus bienenwachs, parfin und teer gemacht wird verziert und zu den sehr kunsvollen figuren geformt. danach werden diese mit einer weichen lehmschicht überzogen und getrocknet.

dann kommt die letzte schicht lehm darüber, aus einem groberen und feuerresistenteren lehm. damit wird auch der behälter für die noch rohe bronze oder messing geformt. ein feiner kanal aus dieser wachsmischung verbindet inwändig den behälter mit der figur.

das ganze wird getrocknet und einige tage später in einem riesen feuer kopfüber gebrannt bis das metal im runden behälter flüssig wird. es muss genau der richtige augenblick erwischt werden bevor die teile herausgenommen und umgedreht werden, so dass das flüssige metal durch den kleinen kanal in die lehmform fliesst und die form des waches annimmt. dann müssen die gebrannten teile abkühlen, der lehm und der sand ausgehämmert und ausgekratzt werden. später werden sie in verschiedenen schritten poliert.

diese uralte technik erlaubt nur einzelstücke zu produzieren und bergt viele schwierigkeiten. vor allem das viele teile nicht gelingen und die arbeit von vielen arbeitsstunden vernichtet wird.

die handwerkerinnen und handwerker die diese kustvollen figuren herstellen sind oft  heruntergekommen, sie leiden an vielen problemen vor allem wegen komplizierte soziokulturelle hintergründe. das wurde gleichzeitig mein leiden und mein ansporn während diese reise. ich dachte dass ich das elend in indien kenne; das habe ich nicht erwartet…

ich habe selten eine solche depression in einem dorf gefühlt, nach 6 Jahren unterwegs in den dörfer in orissa hat es mich sehr bewegt. viele kinder sind verwahrlost, die Hütten schmutzig und der traditioneller Konsum von suchtmittel  längst nicht mehr bloss für die verbindung zu den göter und Geister gedacht. das sind nur ein paar oberflächliche betrachtungen, ich habe noch sehr vieles zu verstehen bevor wir uns an Projekte in diesen dort beteiligen.

gegen dem Schluss meines besuches wurden die meisten offener, viele gespräche haben statgefunden. ein Mitarbeiter von anwesha ist täglich vor ort, wohnt in einem häuschen in der nähe, weit weg von seiner eigene famillie. er ist bereits seit einige Jahren hier und probiert schritt pro schritt diese menschen zu unterstützen. er meint das es den menschen hier besser gehe als am anfang, sie haben alle einen job reichlich zu essen, früher war mehr als eine Mahlzeit im tag nicht oft möglich. die schule ist offen, eigentlich sogar obligatorisch für alle. sie könnten alle ein gutes leben führen wenn nicht viele sozio kulturelle Probleme zu überwinden wären. immer mehr Kinder gehen zur schule aber leider werden sie nicht von den eltern in diese richtung gefördert und niemand interessiert sich ernsthaft für ihren Probleme. ein Arzt gibt es in diese gegend nicht. anwesha ist die einzige organisation die über Jahren dran bleibt. nach dr.sahu, ein der wichtigste anthropologe in orissa, braucht es 15 bis 20 Jahren bis deutliche besserungen einterten.

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